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AVRIO Energie GmbH

Wir investieren in die Energie von morgen.

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Energieeffizienz in der Biomethangasproduktion - Ein Schlüssel zur nachhaltigen Energiewende

Das Thema Energie ist in aller Munde und wird landauf und landab diskutiert. Die klimapolitischen Ziele erfordern von uns ein Umdenken im Umgang mit den immer knapper werdenden Ressourcen – und damit auch im Umgang mit der Energie. Für die AVRIO Energie als Unternehmen ist es wichtig, den Energieeinsatz kontinuierlich im Blick zu haben und damit Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz in der Biomethanproduktion zu erkennen. Eine effiziente Energienutzung hilft uns, Energiekosten dauerhaft auf einem niedrigen Niveau zu halten. Damit verschaffen wir uns nicht nur Wettbewerbsvorteile, sondern tragen auch zu einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Wirtschaftsweise bei.

Wir bei der AVRIO Energie verstehen in diesem Zusammenhang ein energieeffizientes Handeln auch als ein managementeffizientes Handeln, das nicht nur einseitig den effizienten Energieeinsatz betrachtet, sondern sämtlichen Betriebsmitteleinsatz im Auge behält. Neben dem Einsatz elektrischer Energie ist das vor allem der effiziente Einsatz der vielfältigen Substrate.

Energieeffizienz ist das Verhältnis des (Produktions-)Outputs zur zugeführten Energie. Unter Energieeffizienz können wir die rationelle Verwendung von Energie verstehen. Durch optimierte und ständig weiter zu optimierende Prozesse sollen die quantitativen und qualitativen Verluste, die im Einzelnen bei der Wandlung, dem Transport und der Speicherung von Energie entstehen, minimiert werden.

Effizienz – ganz reduziert betrachtet – ist das Verhältnis eines bestimmten Nutzens – in unserem Tätigkeitsfeld die Bereitstellung von Energie – zu dessen Betriebsmitteleinsatz. Beim Beispiel der Energie: Je weniger Energie eingesetzt werden muss, umso energieeffizienter ist ein Produkt oder eine Dienstleistung. Eine interessante und herausfordernde Aufgabe für unser Projektmanagementteam ist es deshalb, einen vorgegebenen (energetischen) Nutzen bei sinkendem Primär- bzw. Endenergieeinsatz zu erreichen. Das ist eine fachtechnische und kaufmännische Aufgabe.

Normative Grundlagen

2011 trat die internationale Norm DIN EN ISO 50001:2011 „Energiemanagementsysteme“ in Kraft. Diese international anerkannte Norm ermöglicht ein strukturiertes und effizientes Energiemanagementsystem (EnMS) aufzubauen und anzuwenden. 2018 wurde die Norm revidiert und modernisiert.

Die DIN ISO 50006 mit ihrem langen Titel „Energiemanagementsysteme – Messung der energiebezogenen Leistung unter Nutzung von energetischen Ausgangsbasen (EnB) und Energieleistungskennzahlen (EnPI) – Allgemeine Grundsätze und Leitlinien” versteht sich als Leitfaden für aussagekräftige Energieleistungskennzahlen und einer soliden energetischen Ausgangsbasis. Ähnlich der DIN EN ISO 50001 folgt die DIN ISO 50006 einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess (PDCA-Zyklus, Plan-Do-Check-Act).

Die AVRIO Energie GmbH ist nach beiden Normen erfolgreich zertifiziert. Diese bieten dem Projektmanagementteam der AVRIO Energie einen Rahmen für die Entwicklung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines effektiven EnMS und damit auch für die kontinuierliche Verbesserung der Energieeffizienz in unseren Produktionsanlagen.

Energiemanagementsysteme: teamübergreifende Zusammenarbeit

Nach DIN EN ISO 50001 muss ein Unternehmen im Rahmen des EnMS geeignete Kennzahlen ermitteln, um Vergleiche vornehmen zu können – entweder innerhalb der eigenen betrieblichen Prozesse oder mit anderen Unternehmen. In der Praxis ist vor allem der spezifische Energieverbrauch, z. B. der spezifische Einsatz elektrischer Energie in MWh pro produzierter MWh Energie, die häufigste Kennzahl. Grundlage der Ermittlung und Erstellung der Kennzahlen ist dabei zunächst die durch das EnMS systematisierte Erfassung von Energieverbräuchen.

Die Kennzahlen, auch Energieleistungskennzahlen (engl. Energy Performance Indicator EnPI) genannt, müssen zur Überwachung und Messung der sogenannten energiebezogenen Leistung herangezogen werden. Das bedeutet, die Kennzahlen müssen regelmäßig erfasst, überprüft und mit der energetischen Ausgangsbasis verglichen werden.

Das folgende Schaubild zeigt eine schematische Übersicht über den Einsatz aller Betriebsmittel und die übergeordneten Messpunkte in unserem Produktionsablauf. Die mit M gekennzeichneten Stellen beschreiben die Messpunkte der Datenerhebung, entweder automatisiert oder durch Erfassung durch unser Anlagenteam.

Neben den erhobenen Betriebsdaten gehen eine Vielzahl weiterer Daten aus verschiedenen Quellen in das EnMS ein. Diese Daten erhalten wir unter anderem aus spezifischeren Messpunkten, Abrechnungen, Zählermessungen der Thüringer Energienetzwerke (TEN) und unserer Buchhaltung.

Auf Basis einer Analyse der energiebezogenen Leistung oder des Vergleichs der energiebezogenen Leistung mit der energetischen Ausgangsbasis können anschließend Potenziale identifiziert werden, die bei Umsetzung – in Form von systematisierten Maßnahmen – zu einer Verbesserung der energiebezogenen Leistung führen. Potenziale können dabei sowohl in Prozess- oder Einstellungsanpassungen als auch in grundlegenden technischen oder baulichen Veränderungen liegen. Auch kann durch den Vergleich der Nutzen von Maßnahmen zur Hebung von Potenzialen bewertet und der Fortschritt im Hinblick auf die eigenen oder gesetzlichen energetischen Ziele bewertet werden. Der Kennzahlenvergleich gilt daher als eines der wichtigsten Steuerungsinstrumente im EnMS.

Im Jahr 2018 konnte auf unserer Anlage in Menteroda im Rahmen des EnMS die Errichtung einer Photovoltaikanlage zur teilweisen Substitution unseres Strombezugs aus dem Stromnetz als ein solches Potenzial identifiziert und anschließend als Maßnahme umgesetzt werden. Mit Hilfe der EnPI’s und dem Vergleich der energiebezogenen Leistung mit der energetischen Ausgangsbasis konnten wir eine Reduzierung des Strombezugs aus dem Stromnetz und damit einen Autarkieanteil von ca. 20% nachweisen.

Diese Erfolge im Betrieb und Management setzen eine notwendige Teamarbeit voraus, in der unsere Mitarbeiter aus dem Betriebsteam vor Ort, dem Projektmanagement und alle weiteren Mitarbeiter und Unternehmenspartner team- und standortübergreifend zusammenarbeiten.

Fazit

Die Energieeffizienz in der Biomethangasproduktion spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Energiewende und der nachhaltigen Nutzung erneuerbarer Energien. Durch den Einsatz von EnMS, die Messung von Energieleistungskennzahlen und die Einhaltung internationaler Normen können Betriebe in der Biomethangasproduktion ihre Energieeffizienz steigern und einen nachhaltigen Betrieb gewährleisten. Ein umfassendes effizientes Betriebsmanagement und die kontinuierliche Optimierung des spezifischen Stromeinsatzes und die sorgfältige Verwendung unserer Substratrohstoffe sind dabei von zentraler Bedeutung. Nur durch eine ganzheitliche Betrachtung der Effizienz – über den Tellerrand des reinen Stromverbrauchs hinaus – können wir eine nachhaltige und kohlenstoffarme Zukunft schaffen. Aus dieser ganzheitlichen Betrachtung, die alle Einsatzmittel im Fokus behält, ergeben sich die herausfordernden, aber immer spannenden täglichen Aufgaben und beruflichen Chancen für unsere Mitarbeiter, entweder in unserem Anlagenteam oder in der Projektleitung.