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Neuer Schritt in der Biogasverwertung: Biomethanaufbereitungsanlage in Nohra im Bau
Am Standort Nohra entsteht derzeit ein bedeutendes Projekt zur Weiterentwicklung der regionalen Energiegewinnung: Die Biocraft Nohra GmbH – eine Gesellschaft der AVRIO Energie – baut eine moderne Biomethanaufbereitungsanlage, die ab Herbst 2025 in Betrieb gehen soll. Seit dem Frühjahr 2025 laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren – mit dem Ziel, zukünftig Biogas nicht mehr nur zur Stromerzeugung in Blockheizkraftwerken (BHKW) zu nutzen, sondern in hochreiner Form als Biomethan ins öffentliche Erdgasnetz einzuspeisen.





Technologieeinsatz: Membranverfahren zur CO₂-Abscheidung
Die neue Anlage wird mit einer Einspeisungsleistung von rund 300 Normkubikmetern Biomethan pro Stunde (Nm³/h) in das Gasnetz arbeiten. Um aus dem Rohbiogas ein hochwertiges, erdgasäquivalentes Produkt zu gewinnen, setzt die Biocraft Nohra auf ein dreistufiges Membrantrennverfahren. Diese Technik gilt als besonders energieeffizient und zuverlässig, insbesondere bei mittleren bis kleineren Einspeiseleistungen wie in Nohra.
Beim Aufbereitungsprozess wird das Rohbiogas – das typischerweise aus etwa 50–60 % Methan und 40–50 % Kohlendioxid besteht – zunächst getrocknet und von Schwefelwasserstoff sowie anderen störenden Begleitstoffen befreit. Anschließend durchläuft es mehrere Membranmodule, in denen CO₂ und andere Gase durch selektive Durchlässigkeit abgeschieden werden. Am Ende des Prozesses bleibt nahezu reines Methan übrig, das die erforderliche Gasnetzqualität erreicht.
Aktueller Stand der Bauarbeiten
Derzeit konzentrieren sich die Arbeiten vor Ort auf die Verrohrung, den Aufbau der elektrischen Anlagen sowie die Integration der Steuerungstechnik. Parallel dazu wird die bestehende Infrastruktur der Biogasanlage modernisiert. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Erneuerung der gesamten Anlagen-IT. Diese wird nicht nur an den aktuellen Stand der Technik angepasst, sondern auch nach den neuesten Anforderungen in Bezug auf IT-Sicherheit und Systemstabilität aufgebaut.
Zukunftspläne: Optimierung des Substrateinsatzes
Mit der Inbetriebnahme der Aufbereitungsanlage im Herbst ist auch eine Feinabstimmung des Substrateinsatzes auf der Biogasanlage Nohra geplant. Ziel ist es, den Methanertrag zu maximieren und gleichzeitig die Effizienz der Biogasproduktion weiter zu verbessern. Die neue Aufbereitungsanlage eröffnet damit nicht nur technische, sondern auch betriebliche Spielräume: Substratmischungen können gezielter an die gewünschte Gasqualität angepasst werden, um eine konstante Einspeiseleistung zu sichern.
Ein weiterer Meilenstein für die Region
Die Einspeisung von Biomethan ins Gasnetz eröffnet neue Möglichkeiten der energetischen Nutzung. Während Strom aus Biogas dezentral erzeugt und verbraucht wird, erlaubt Biomethan eine flexible, ortsunabhängige Nutzung: als Brennstoff für Blockheizkraftwerke, als Wärmequelle in Industrieprozessen oder als klimaneutraler Kraftstoff im Verkehrssektor.
Mit dem Projekt in Nohra stellt sich die Biocraft Nohra GmbH – und mit ihr das gesamte Netzwerk von AVRIO Energie – zukunftsorientiert auf. Durch den Aufbau dieser Infrastruktur wird nicht nur die regionale Wertschöpfung gestärkt, sondern auch ein langfristiger Beitrag zur Versorgungssicherheit geleistet.
Technologie verstehen – Energie gezielt nutzen
Die Entscheidung für die Membrantechnologie fiel aufgrund ihrer Modularität, ihrer vergleichsweise einfachen Wartung und der hohen Methanrückgewinnungsraten. Im Vergleich zu anderen Verfahren wie der Druckwasserwäsche oder der chemischen Absorption ist das Membranverfahren zudem weniger wasserintensiv und benötigt keine zusätzlichen Chemikalien.
Damit bietet die Aufbereitungslinie in Nohra nicht nur technische Effizienz, sondern auch eine robuste Grundlage für den künftigen Betrieb – sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch.